von Nadine Bütow, Head of Communications Europe, LONGi DG
Sport spielt im Leben der meisten von uns eine wichtige Rolle. Selbst wenn wir uns nicht als Sportfans sehen, sind wir wahrscheinlich auf die eine oder andere Weise in Sport involviert. Aber nur wenige wissen, welche Auswirkungen Sportveranstaltungen auf das Klima haben.

Es ist schwer zu messen, aber allgemein anerkannt, dass nicht nachhaltige Sportveranstaltungen negativ zum Klimawandel beitragen. Das 2016 durch die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) ins Leben gerufene „UN Sports for Climate Action Framework“ ermutigt Sportorganisationen allerdings dazu, ihren Beitrag zu den Pariser Klimazielen zu leisten. Das Framework verpflichtet die Unterzeichner, systematische Maßnahmen zur Verringerung ihres CO2-Ausstoßes zu ergreifen und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Und das wird, wie bei so vielem, das mit der Klimakrise zu tun hat, eine Herausforderung sein – um es vorsichtig auszudrücken.
Noch mehr schlechte Nachrichten für den Planeten – Der CO2-Fußabdruck von Sportveranstaltungen ist zu groß.
Schätzungen der New York Academy of Science zufolge könnten die jährlichen weltweiten Emissionen durch den Sport in einer Größenordnung von 350 Millionen Tonnen CO2e liegen. Dies entspricht ungefähr 1 % aller Emissionen im Zusammenhang mit der Erzeugung von Energie und Zement im Jahr 2019.
Die Umweltauswirkungen ergeben sich aus verschiedenen Faktoren. Dazu gehören Emissionen durch den Transport von Athleten, Personal und Zuschauern zu und von Veranstaltungen, durch den Bau, den Energieverbrauch, aber auch die Nutzung verschiedener Sportstätten und Einrichtungen, durch die Lieferketten für Merchandise und Sportausrüstung, durch Abfallentsorgung, Abfallverwertung und die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt sowie durch Verpflegung und Getränke (die leckeren Hotdogs und Pommes).
Emissionen sind nur ein Problem.
Nach den jüngsten Prognosen des Global Plastics Outlook der OECD wird sich die Menge aller Kunststoffabfälle bis 2060 verdreifachen: von 353 Millionen Tonnen im Jahr 2019 auf 1 Milliarde Tonnen im Laufe der nächsten vier Jahrzehnte.
Wie sieht das im Tennis aus? Die Realität ist hart. Die New York Times schätzt, dass weltweit 350 Millionen Tennisbälle hergestellt und verwendet werden. Weltweit werden weniger als 0,5 % der Tennisbälle recycelt. Das bedeutet, Millionen Tennisbälle bzw. 35 000 Tonnen nicht recycelbarer Abfall aus Ballspielen landet jedes Jahr auf Mülldeponien.
Es dauert über 200 Jahre, bis ein PVC-Ball auf natürliche Weise abgebaut worden ist. Eine Sackgasse.
LONGi und die ATP wollen emissionsarme Turniere gestalten.
In unserer jüngsten Ankündigung über die Partnerschaft mit der ATP haben wir auch über unseren langfristigen Plan gesprochen, Sportveranstaltungen emissionsfrei mitzugestalten. Tennis bildet hier den Auftakt. Das entsprechende Konzept heißt „Plan G-E-T“ (Green Energy Tour). Während des gesamten Turniers werden wir mit der ATP eine "Green Tour" durch 11 Städte auf der ganzen Welt starten. Langfristig soll dieses Konzept Ideen und Ansätze darüber liefern, wie „grüner Sport“ entwickelt werden kann und wie nachhaltige, ökologische Lösungen aussehen könnten. Dazu gehört die bewusste Nutzung unserer Ressourcen, die Reduzierung des CO2-Footprints und ein grünes Ökosystem mit sauberer Energie.
Sportveranstaltungen sind eine ideale Plattform, um auf den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Sport hinzuweisen. Sport erreicht durch seine gesellschaftliche Bedeutung fast alle geografischen Regionen und sozialen Schichten. Milliarden von Menschen sind entweder als Zuschauer, Aktive oder Unterstützer in Sport involviert. Das ist ein enormer Hebel. Eine Studie hat gezeigt, dass Fans an Umweltinitiativen interessiert sind und nicht nur bei der Teilnahme an Sportveranstaltungen mithelfen, den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Sie achten auch auf ihr alltägliches Verhalten und gelten als Fürsprecher in ihrem lokalen Umfeld.
So wollen wir das Problem mit Kunststoffbällen im Tennis angehen.
Wie erwähnt liegt ein Teil des Nachhaltigkeitsproblems in der weitverbreiteten Nutzung von Tennisbällen, die nicht recycelt oder wiederverwendet werden. Es klingt so trivial, stellt aber ein riesiges Abfallproblem dar.
Während der ATP werden wir dieses Thema angehen. So organisieren wir beispielsweise ein offizielles Recycling-Event für gebrauchte Tennisbälle. Der Gedanke: Wir sammeln Gummi als auch Tennisbälle, die während der ATP-Turniere verwendet werden und recyclen diese. So erreichen wir, dass diese Stoffe nicht auf Deponien oder in der Müllverbrennung landen.
Am Ende werden wir die recycelten Tennisbälle upcyceln und sie verwenden, um etwas Neues zu schaffen. (Mehr dazu später!)
Aber damit nicht genug. Wir werden recyceltes Gummi einsetzen, um alte Tennisplätze komplett umzugestalten. Das ist erst der Anfang. PLAN-GET hat die Umgestaltung von Tennisplätzen auf der ganzen Welt zum Ziel. Wir werden dies aber nicht allein tun, sondern uns von renommierten Experten Unterstützung holen.
Der LONGi Plan-GET hat den Anspruch, in der Welt mit „grünen Ideen“ und durch die Energie jedes Einzelnen und jeder einzelnen Maßnahme etwas zu bewirken. Es ist der Beginn eines langfristigen Engagements und wir sind alle gespannt darauf, zu sehen, wie wir uns, unsere Ideen und unsere Lösungen weiterentwickeln werden.
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